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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 221

1911 - Erfurt : Keyser
— 221 — nirücf. Hat der Reisende dann am nächsten Morgen seine Geschäfte erledigt, so sährt er in die Heimat zurück. Diesmal verkürzt ihm das Mittagsmahl die Zeit, und die Semen haben ihn kaum vermißt, wenn er wieder bei ihnen anlangt. Wahrlich, die Erfindung des Dampswagens und sein weiterer Ausbau waren ein großer Triumph, und Siephensons L>ieg seiner ersten Lokomotive bezeichnete den Anbrnch eines neuen Zeitalters,. des Zeitalters der Eisenbahnen. Beschluß des Baues der Thüringer Ersenbahn: Aber wie allen Neuheiten, so stellten sich auch dem Eisenbahnbau allerlei Hindernisse in den Weg, zumal in Deutschland. Das Haupthindernis lag hier in der Vielzahl der Staaten, die in ihren Sonderbestrebungen die Eisenbahn am liebsten an der eigenen Landesgrenze beendet gesehen hätten. Die erste deutsche Strecke wurde zwischen Nürnberg und seiner Nachbarstadt Fürth gebaut (1835), und um die Zeit ihrer Eröffnung faßte man in Thüringen den Plan für die Anlage einer Eisenbahn. Ihre Herstellung wurde dann durch einen Slaatsverlrag vom 20. ^ezember 1841, gesichert. Er bezweckte den Bau einer Eisenbahn von Halle über Erfurt nach Kassel mit Anschluß an die Köln-Mindener Bahn. Das Jahr darauf bildeten sich in den Städten Halle, Merseburg, Weißenfels, Naumburg, Apolda, Weimar, Erfurt, Gotha und Eisenach Aktien-Vereine, deren Ausschuß schon im März in Erfurt zusammentrat und den Bau der Eisenbahn von Halle über Erfurt bis zur Kurhessischen Grenze durch eine Aktiengesellschaft beschloß. Das Hauptverdienst sür die gedeihliche Entwicklung der Angelegenheit gebührt dem damaligen Erfurter Oberbürgermeister Wagner, Als ein seiner Zeit weit vorausschauender Mann hatte er den großen. Nutzeit ersannt, den die Eisenbahn der Stadt Ersurt und dem gesamten Thüringer Lande bringen würde. Obgleich von der eigenen Regierung öfters abgewiesen mit seinen Anträgen, erschien er immer wieder aus dem Kampsplan, bis er siegte. Seiner Tatkraft hat es die Stadt zu verdanken, daß sie Sitz der Direktion der Eisenbahn-Gesellschaft wurde und der Bahnhos, obwohl Erfurt eine Festung war, innerhalb der Stadt angelegt werden durfte. Als ihm der letzte, günstige Bescheid wurde, schrieb er voller Freude an die Stadtverordneten: „Der Herr Generalleutnant von Hedemann, Excellenz, hat mich heute benachrichtigt, daß die Bestimmung, wonach die Eisenbahnlinie durch die <£tcit)t geführt wird, den Wünschen der letzteren gemäß erfolgt und^offieiell ausgesprochen fei. Ich beeile mich, Einer Wohllöbl. Stadtverordne-len-Versammlnng hiervon Mitteilung zu machen." In diesem Schreiben wird uns aber auch der getreue Eckart genannt, der während der ganzen Zeit über das Wohl der Stadt wachte und mit dem Oberbürgermeister Wagner in enger Fühlung stand: Generalleutnant v. Hedemann in Berlin. Er betrieb mit einem seltenen Fleiß die Förderung der Ersurter Angelegenheiten an den

2. Für Präparandenanstalten - S. 135

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 135 (2800 m), das Addatal mit dem Etschtal verbindend. Östlich von Brixen liegen die Südtiroler Dolomiten, die im „Rosengarten" eine der wildesten Alpenlandschaften bilden. Nordöstlich von Trieft breitet sich das Hochland des Karst aus, das ans reinem Kalk besteht und daher reich an Höhlen und unterirdischen Flüssen ist. 81. Behren der Stilfserjoch-Straße mit der Ferdinandshöhe. Die Straße ist in 46 Windungen durch ein gefährliches Lawinengebiet zur Vermittelung des Verkehrs zwi- schcn Innsbruck und Mailand in den Jahren 1820 -1824 gebaut, Schutzdächer beseitigen die Lawinengefahr. Aufgabe. Was ist über die Anlage der Straße zu erkennen? n § 212. Politische Übersicht. Die Ostalpen gehören größtenteils zu Osterreich und verteilen sich über folgende „Kronlander": 1. In Vorarlberg, dem „Lande vor dem Arlberg", berührt der Öfter- reichische Kaiserstaat den Bodensee. Die Bewohner sind Schwaben und wetteifern mit den benachbarten Schweizern in der Baumwollindustrie. Aufgabe. Wie heißt Österreichs Hafen am Bodensee? Zwischen Vorarlberg und der Schweiz liegt das kleine, selbständige Fürstentum Liechtenstein. 2. Tirol ist ausschließlich Alpenland, dessen Bewohner deshalb Haupt- sächlich von Viehzucht leben; in den tieferen Flußtälern des Südens wird Mais und Wein gebaut. Es ist ein Dnrchgangsland von höchster Wichtig- keit für den Weltverkehr, besonders für Deutschland. (Brenner!) Die Haupt- stadt Innsbruck (53) hat eine deutsche Universität. Am Oberlauf der Etfch liegt Meräu, wegen seiner geschützten und hohen Lage ein Winterkurort für Brustkranke. Bozen entwickelte sich nahe dem Zusammenfluß von

3. Für Präparandenanstalten - S. 47

1912 - Breslau : Hirt
47 finden sich große Moore l.,Ried", „Moos"), so das Donauried nordöstlich von Ulm, das Dachauer Moos nordwestlich von München. Wie in Nord- deutschlaud, so liefern auch hier die Moore deu Bewohnern den Brennstoff. Aufgaben. 1. Wo liegen die Quellen der Nebenflüsse, wie ist ihre Richtung nach der Mündung zu verschieden? 2. Wo folgen die Eisenbahnen den Flüssen? 3. Welche Flüsse kreuzt die Bahn Salzburg— Müuchen—ulm? § 59. Am Fuße der Alpen breiten sich langgestreckte Seen aus, dar- unter der Chiemsee (Bayrisches Meer) mit Herrenchiemsee, dem Pracht- strotzenden, von König Ludwig Ii. erbauten Schloß, der Starnberger See und der Bodensee (Schwäbisches Meer). Der Bodensee ist unter den deutschen Seen der größte. Der Hauptteil, der Obersee, hat nach W zwei 32. Torfstich in Oberbayern. Fortsetzungen, den Überlinger See mit der Insel Mainau und den Unter- linger See mit der Insel Reichenau. Fünf Staaten stoßen an seine Ufer, zahlreiche Bahnen berühren ihn, ein reicher Verkehr belebt seine Fluten. Auf einer Insel liegt Lindau, der Endpunkt der aus Norddeutschland kommenden Eisenbahnlinien. Friedrichshafen bildet den Endpunkt der Bahn von Stuttgart her. Am Südufer liegt das badische Konstanz. Zeichnung: Der Bodensee. Die Anteile der fünf Staaten am Uferrande sind durch kleine senkrechte Striche zu bezeichnen, die Uferstädte sind einzutragen. Bemerkung. Nur die im Unterricht behandelten Stoffe werden gezeichnet. Aufgaben. 1. Was sagt das Bild Nr. 32 über den Torfstich in Oberbayern? 2. Wie faßt das Bild Nr. 33 Vergangenheit und Gegenwart zusammen? 3. Betrachte es und sprich dich im Zusammenhang darüber aus!

4. Für Präparandenanstalten - S. 116

1912 - Breslau : Hirt
Das alleinige Vertriebs- und Verlagsrecht obigen Bildes gehört der Firma August Thiel in Duisburg-Ruhrort. 77. Die Duisburg-Ruhrorter Häfen aus der Vogelschau. Die Hafenanlagen liegen zwischen der Mündung der Ruhr (im Vordergrund des Bildes) und der kleinen vielgewundenen Emscher. Ihre zahlreichen Becken stehen mit dem Rhein in unmittelbarer Verbindung und sind mit allen neuzeitlichen Lösch- und Lade- Vorrichtungen reichlich ausgestattet. Ihrem Verkehre nach (1910: 28,5 Mill. t) sind sie die größten Binnenhäfen der Welt.

5. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 32

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — — 12°. — In Greenwich kulminiert die Sonne 6 St. 32 Min. sqo = 392 Min. früher als in Mexiko, folglich liegt Mexiko = 98° westl. als Greenwich. In Greenwich kulminiert die Sonne 56 Min später als in Prag, folglich liegt Prag -j- = 14° östlicher als Greenwich. 4 § 40. Mitteleuropäische Zeit. Die Uhren in Deutschland wurden bis zum 1. April 1893 nach der durch die Kulmination der Sonne bestimmten Ortszeit gestellt. Diese Zeit ist nicht für alle Orte in Deutschland gleich, weil die Sonne nicht zu gleicher Zeit allen Orten in Deutschland kulminiert. Bei einer verschiedenen Zeit in den einzelnen Orten eines Landes lassen sich genaue Fahrpläne der Eisenbahn nicht so leicht aufstellen als bei einer einheitlichen Zeit. Die Eisenbahnverwaltungen haben daher in fast allen Ländern schon längst bei der ersten Aufstellung eines Fahrplanes nach einer allen Orten desselben Landes gleichen sogen. Einheitszeit gerechnet. Das ist in England die Zeit von Greenwich, in Frankreich diejenige von Paris, in Spanien die von Madrid, in Italien die von Rom, in der Schweiz die von Bern, in Belgien die von Brüssel, in Holland die von Amsterdam, im westlichen Rußland die von Petersburg, im östlichen Rußland die von Moskau, in Schweden und im Deutschen Reiche die des 15. Meridians östl. von Greenwich. So lange die Eisenbahnverwaltungen nur im innern Verkehr diese Einheitszeit anwenden und nicht durch die Bahnuhren in den einzelnen Orten danach gestellt und die Fahrpläne danach eingerichtet werden, hat die Annahme einer Einheitszeit seitens der Eisenbahnen feine Bedeutung für das übrige bürgerliche Leben. Dies tritt erst dann ein, wenn die Eisenbahnen auch für den äußeren Verkehr nach der Einheitszeit rechnen, also auch alle Bahnuhren danach gestellt und die Fahrpläne danach gemacht werden. Dann wird neben der Einheitszeit der Eisenbahn die Ortszeit sich nicht halten können; denn bei dem heutigen großartigen und immer noch steigenden Verkehr spielt die Eisenbahn eine so tief in das öffentliche Leben einschneidende Rolle, daß es nicht gut angehen wird, Orts- und Eisenbahnzeit zu trennen, und da es im gewöhnlichen Verkehr auf einige Minuten früherer oder späterer Zeit nicht ankommt, im Eisenbahnverkehr jedoch eine einzige Minute von größter Wichtigkeit sein kann, so wird schließlich die Eisenbahnzeit, also die Einheitszeit des betreffenden Landes, auch für das ganze bürgerliche Leben maßgebend und für dasselbe als gesetz-

6. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 171

1896 - Breslau : Hirt
Die Hauptverkehrswege der einzelnen Erdteile. 171 a) die große Tieflandbahn St. Petersburg-Eydtkuhnen-Danzig-B erlin (43 St.) oder Moskau-Warschau-Thöru-Berlin (45 St.) -Hannover-Köln (vorher Abzweigung nach Vlissingen—london, 24 St. von Berlin)-Paris (20st.), dann weiter nach Madrid-Lissabon (53 St.). Kreuzende Diagonalen sind: d) Liverpool-London—dover— Iv^stündige Kanalfahrt nach Calais — Paris-Straßburg —Wien (36 St.) -Buda-Pest—belgrad-Konstantinopel (43 St.). Von Paris nach K. erfolgt die schnellste Verbindung durch den „Orient- Expreß". c) Pari s-Lyon-Mont Cenis-Tunnel-Tnrin-Bologna-B rlndisi: 50 St. Neben diesen Hauptbahnen laufen mehrfach kaum minder wichtige Parallel- linien oder Ausbiegungen zur Verbindung mit andern großen Städten und Industriegebieten. Sehr verkehrsreich sind sodann die 3 Bahnen, die in n.s. Richtung die Alpen durchschneiden: d) Hambnrg-Frankfurt—st. Gotthard—genna: 37 St. s) Berlin—münchen—brenner—rom: 38 St. f) Berlin-Prag-Wien-Triest: 42 St. Von den Diagonalen streben Seitenlinien nach den Seehäsen, so daß sie inöglichst rechtwinklig auf die Küste stoßen; s. diese auf der vorhergehenden Karte und dem Nebenkärtchen S. 164, das die Bahnen nach den Häfen des Deutschen Reiches zeigt. Diese ordneten sich i. I. 1893 nach wirklich geladenen Mill. Registertons des Seeverkehrs in nachstehender Reihenfolge: Hamburg-Altona . 9,si Stettin-Swinem. . 2,63 Bremerh.-Geestem. . 1,92 Bremen .... 0,si Lübeck .... 0,3? Nordenham . . . 0,55 Danzig.....1,02 Königsberg-Pillau . 0,99 Kiel-Neumühlen. . 0,93 Durch die w. Biegung des Unterrheins und der ihn begleitenden Schienen- straßen wird ein erheblicher Teil des rheinischen Handels gezwungen, in Ant- werpen und Rotterdam die Küste zu gewinnen, solange noch der Rhein-Ems- Kanal mangelt. — Als besuchteste deutsche Kanal- und Flußhäfen folgen auf- einander: Berlin, Hamburg, Ruhrort, Duisburg, Mannheim und Magdeburg. — Andere bedeutendere Verkehrsstraßen sind bei den einzelnen Ländern besprochen. Von besonderer Wichtigkeit für den Handel Europas, nicht bloß Österreich- Ungarns, ist der Durchbruch des Eisernen Thores bei Alt-Orsova, der endlich den zweitgrößten Strom Europas dem Seeverkehr erschließt.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 174

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
174 rathe sendet jeder Kanton nach Bern? 41. Welche Kantone scheiden sich in zwei Theile? 42. Wie viel Nationalräthe schicken die Kantone Neuen- burg, Graubünden und Genf zur Versammlung nach Bern? 43. Auf wie viele Jahre wird der Bundesrath gewählt? 44. Welche Orte der Schweiz sind durch bedeutende Schlachten bekannt geworden? 46. Welche 6 Kan- tonshauptorte liegen Bern am nächsten? 47. Wenn man die sämmtlichen Kantonshauptorte besuchen will, wie muß man seine Reiseroute einrichten, um in keinen zwei Mal zu gelangen? (Zeichnung.) Zur Wiederholung von § 64 und 65. 1. Zu welchem Theile des europäischen Berglandes sind die südlichen Provinzen Belgiens zu zählen? 2. Zu welchem Tieflande müssen die nörd- lichen sammt Holland gerechnet werden? 3. Welche 2 Hauptslüsse durch- schneiden Belgien? 4. Welche Spaltungen macht der Rhein, sobald er die holländische Grenze überschritten hat? 5. Hat die Schelde ein Delta? 6. Was bedeutet dieser Ausdruck, und woher rührt der Name Delta? 7. Wie unterscheiden sich Belgien und Holland in Bezug auf Ackerbau und Gewerbthätigkeit? 8. Welcher Staat hat größere Handelsverbindungen? 9. Welcher ist bevölkerter? 10. Welche Stämme bewohnen Belgien? 11. Wie unterscheiden sich diese hinsichtlich ihres Naturells? 12. Welche belgischen Städte liegen an der Eisenbahn von Aachen nach dem Meere? 13. Welche an der von Antwerpen nach Paris? 14. Wo kreuzen sich diese Bahnen? 15. Wie liegen Ostende und Brügge von einander? 16. Liegt Mecheln näher bei Antwerpen oder Brüssel? 17. Wie liegen Lüttich und Namür von Mons? 18. Welche belgischen Fabrikate werden besonders hochgeschätzt? 19. Welcher berühmte Badeort gehört zu Belgien? 20. Welche wichtigen Gruben besitzt Belgien? 21. Seit welchem Jahre sind Holland und Belgien zwei getrennte Königreiche? 22. An welchen 2 Busen der Nordsee liegt Holland? 23. Wo befindet sich das Bourtanger Moor? 24. Was ist darunter zu verstehen? 25. Wo haben wir bereits eine Provinz Ostfrießland kennen gelernt? 26. Welches sind die wichtigsten Ausfuhrartikel Hollands? 27. Welche bedeutende Seehandels- plätze liegen in Holland, welche in Belgien? 28. Welche Colonieen besitzt Holland gegenwärtig noch? 29. Wie ist der Charakter der Holländer? 30. Was hat Holland für Kunst und Wissenschaft gethan? 31. In welche Provinzen theilt sich Holland? 32. Wie liegen sie von einander? (Zeich- nung an die Tafel.) 33. Welche holländischen Städte liegen in der Nähe des Meeres? 34. Wie schützt die Natur das holländische Tiefland an der Küste? 35. Welche Städte Hollands liegen der belgischen, welche der preu- ßischen, welche der hannoverschen, welche der französischen Grenze am näch- sten? 36. Welche Städte liegen an der Waal, an der Mel, an dem alten Rhein, an der Vecht, an der Maas und an dem Leck? 37. Welcher Mee- resboden ist seit 1851 trocken gelegt? 38. Welchen einträglichen Handel treiben Haarlem und Amersfort? Zur Wiederholung von 8 66. 1. Welches sind die Bestandtheile des britischen Reichs? 2. Wie viel O.-M. nehmen diese ein und von wie viel Menschen sind dieselben bewohnt? x

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 75

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
75 leistet wurde, gestellt werden. Die Glasfabrikate von Böhmen, das Por- zellan von Meißen, Berlin und Wien, die Nürnberger Spielwaaren und die Säbelklingen von Solingen find Handelsartikel, welche weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt und gesucht sind. Land- und S e e h a n d e l sind von großer Bedeutung. Nach Eng- land und Frankreich haben deutsche Städte die größte Handelsflotte aus dem Meere. Seehandel treiben vorzugsweise Bremen, Hamburg, Emden und Altona an der Nordsee; Kiel, Lübeck, Stralsund, Wismar, Nostock, Stettin, Kolberg, Danzig, Königsberg und Memel an der Ostsee; Triest am adriati- schen Meere. Ueber 6000 deutsche Seeschiffe befahren den weiten Ocean nach allen Richtungen, beladen mit den verschiedensten deutschen Manufaktu- ren oder fremden Einfuhrartikeln, welche dem Deutschen unentbehrlich ge- worden sind. Von den Binnenstädten, welche ansehnlichen Handel treiben, sind besonders zu erwähnen: Frankfurt am Main, Mainz, Cöln, Elberfeld im Stromgebiete des Rheins; Braunschweig und Cassel im Wesergcbiete; Prag, Chemnitz, Leipzig, Naumburg, Magdeburg, Berlin im Gebiete der Elbe; Breslau und Frankfurt in dem der Oder; Ulm, Augsburg, Regens- burg, Wien, Brünn und Laybach im Gebiete der Donau; Bozen an der Etsch. Ter Handel im Innern ist jetzt durch eine Masse von Eisenbahnen (3370 Meilen), Kunststraßen, Dampfboten, Canälen, Assekuranz-Gesellschaf- ten, Messen, Banken, Telegraphen (in Deutschland und Oesterreich 5,200 Meilen) re. in hohem Grade begünstigt, und das Haupthinderniß, welches dem Handel in den verschiedenen Mauthlinien und Zollsystemen früher hin- dernd entgegentrat, ist bereits gefallen. Ter Zollverein*), welcher 1634 von Preußen ins Leben gerufen wurde und anfangs nur wenige Staaten umfaßte, dehnt sich nach und nach über alle deutschen Länder aus und hat bereits eine Uebereinkunft mit den gesammten österreichischen Landen abge- schlossen, wornach in Aussicht steht, daß wenigstens in Zoll- und Handels- sachen, in Münz, Maaß und Gewicht Deutschland baldigst eine Einheit erhalten wird, welche es in andern Verhältnissen bisher nicht erlangen konnte. Preußische Silbergroschen gelten gegenwärtig im gewöhnlichen Ver- kehr in Süddeutschland so wenig, wie österreichische Münzscheine am Rhein und Main. Betrachten wir schließlich noch, was Deutschlaud auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft leistet, so werden wir finden, daß es auch hierin andern Ländern nicht nachsteht. Die Franzosen und Engländer geste- hen selbst mit Recht ein, daß das deutsche Volksschulwesen weit über den: ihrigen stehe. Wie viele Tausende giebt es noch in Paris und London, welche weder lesen noch schreiben können, welche nie die Wohlthaten des Unterrichts gekostet und eine Erziehung Seitens der Schule genossen haben. Während in Frankreich noch nahe an 10,000 Gemeinden obne Schulen sind und nicht die Hälfte der des Schulbesuchs fähigen Kinder den Unterricht besucht, ist in Deutschland jedes Kind mit dem siebenten Jahre schulpflichtig, *) Die vorzüglichsten Grundlagen des Zollvereins sind die Freiheit des Ver- kehrs zwischen den Staaten des Vereins, die Ausstellung eines gemeinschaftlichen Tarifs und die Theilung der reinen Einkünfte nach dem Maßstabe der Volksmenge des betheiligten Landes.

9. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 92

1911 - Leipzig : Teubner
92 Verkehr. Punkt Paris ist, ähnelt das deutsche einem Fischernetz mit vielen Knotenpunkten. Der wichtigste von ihnen ist Verlin, durch den auch die Verbindungslinien des nörd- lichen, östlichen und westlichen Europa führen und in dem der Nord-Süd-Expreß seinen Knfang nimmt. Daneben zweigen sich aber auch von Magdeburg, Halle, Leipzig, Dresden, Breslau, Kassel, Hannover, Köln, Düsseldorf, Mainz, Frankfurt a. Itc., Straßburg, Nürnberg und München Schienenstränge nach allen Himmelsgegenden ab. Binnenwasserstraßen. Die deutschen Flüsse sind hervorragende Verkehrswege, gehört doch mehr als die Hälfte Deutschlands zum Kbflußgebiet der Nordsee. Der Nhein bildet die natürliche Verkehrsader zwischen den Klpen- und den Nordsee- ländern. Elsaß und Lothringen, das schwäbisch-fränkische Stufenland, die Rhein- provinz, Teile von Hessen-Nassau und Westfalen fallen in sein Gebiet. Da die Nheinmündung aber in fremdem Besitz ist, sucht der Nhein-Dortmund-Ems-Uanal unserm herrlichsten Strome eine Kusgangspforte nach der See im vaterlande selbst zu schaffen. Freilich genügt dieser Iveg den Anforderungen, die der Handel an ihn stellt, nicht. Die bedeutende Ivasserfülle, die der Rhein während des ganzen Jahres be- sitzt und die kurze Zeit, die er im Winter der Vereisung ausgesetzt ist, bilden Vorzüge, die er vor andern deutschen Strömen voraus hat. Die Ems und die Weser eignen sich wegen ihrer geringen Tiefe weniger als Flußwege. Da aber die Wesermündung infolge der kräftigen Flut und der gründlichen Baggerarbeiten den großen Schiffen gestattet, bis Bremerhaven bzw. Bremen zu gelangen, hat sie für den Verkehr große

10. Mitteleuropa - S. 71

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
71 §71 Abb 66. Holländische Landschaft. (Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth Leipzig erschienen.) haben die Niederländer dem Meer, den Flüssen und den Binnenseen abgerungen. (Was mußten sie zu dem Zweck tun?) Jetzt wollen die Nieder- länder auch die Südersee (Zuidersee, sprich seudersee) zum größten Teil trocken legen. Dadurch sollen weitere 3500 qkm Marschland gewonnen werden. Um das niedrige Land zu entwässern, grub man eine große Anzahl Kanäle. Diese sind geradlinig und schneiden sich meist rechtwinkelig. Dadurch be- kommt das Land das Aussehen eines Schachbrettes. Das Wasser aus den niedriggelegenen Kanälen wird in höhergelegene hinaufgepumpt, damit es ins Meer fließen kann. Das Pumpen wird meist durch Windmühlen besorgt. So sieht man denn in dem ebenen Lande überall Deiche, Kanäle, Segel (auf den Kanälen) und Windmühlen. Das ist die Eigenart des Landes. Die Niederländer sind ruhig, bedächtig, fleißig und sehr sauber. Sie sind das erste Handelsvolk der Welt. (Auf einen Niederländer kommen dreimal soviel Mark Handelsumsatz wie auf einen Engländer.) Ihnen gehören in Asien die großen Snndainfeln, aus denen sie viel Reis, Kaffee, Tee, Zucker, Tabak und Gewürze holen. 2. Städte. Unweit der Südersee liegt die Hauptstadt Amsterdam (Skizze 67, § 71 Nr. 1), | = V2 Mill. = 500 000 Einw. Die Stadt ist wegen des Moorbodens auf eingerammten Baumstämmen erbaut und wird von vielen Kanälen durch- schnitten, wodurch 90 Inseln gebildet werden. Der Schiffahrtweg zur See führt nicht durch die Südersee (zu flach), sondern westwärts durch einen Kanal. — Die Residenz ist Haag (Skizze 67, Nr. 3), O — 250 000 Einw. Sie wird durch
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